Warum eine Domain auch mal über 1 Million Euro kosten kann und darf

Lohnt sich der Kauf einer teuren Domain?

Einen seltenen Oldtimer,  ein rares Kunstwerk, eine Villa am Meer  – Es gibt viele Dinge, die Sie sich von einer Million Euro kaufen könnten. Warum sollten Sie das Geld für eine einzige Domain ausgeben? Schließlich hat eine Webadresse weder einen privaten Strand noch können Sie darin wohnen. Und bewundernde Blicke auf der Autobahn zieht sie ebenfalls nicht auf sich.

 

Die kurze Antwort: Weil es sich auf lange Sicht rentiert. Und weil Ihr Unternehmen mit der richtigen Domain-Strategie über die Jahre hinweg viel mehr Umsatz generieren könnte als die ursprünglich investierte Millionensumme – entsprechendes Potenzial der Geschäftsidee vorausgesetzt.

Interesse geweckt? Gut! Wir verraten Ihnen im Detail, warum und unter welchen Voraussetzungen eine Internetadresse eine Million Euro oder mehr kosten darf.

 

 

Grund #1: Es handelt sich um eine Ein-Wort-Domain

 

Wenn Sie mit dem Begriff “TheFacebook“ nicht allzu viel anfangen können, haben Sie sich möglicherweise erst nach 2005 in einem der heute größten sozialen Netzwerke der Welt angemeldet. Oder vielleicht sind Sie bis heute abstinent.

Als Mark Zuckerberg seinen Web-Auftritt 2004 von seinem Studentenwohnheim aus startete, tat er das unter der Domain thefacebook.com. Er wollte sich damit von anderen „Facebooks“ abgrenzen, einem gängigen Begriff für Studenten-Seiten bei Universitäten.

2005 traf der Student Zuckerberg den Internet-Unternehmer Sean Parker. Dessen Empfehlung: „Drop the the“. Just Facebook, it’s cleaner.“ Zuckerberg folgte dem Rat: Für 200.000 US-Dollar kaufte er facebook.com und formte um die Ein-Wort-Domain eine der heute meistbesuchten Seiten des Internets und eine der bekanntesten und wertvollsten Marken der Welt. Namen, die aus zwei oder drei Wörtern bestehen, kann jeder kreieren. Prestigeträchtig und einzigartig wirken jedoch gerade die Ein-Wort-Namen.

 

 

Grund #2: Ihre Wunschdomain besteht aus einem eingängigen Begriff

 

Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Reise in die USA und möchten für Ihren Aufenthalt mehrere Hotels buchen. Welche Domain käme Ihnen in diesem Fall als Erstes in den Sinn? Hotels.com vielleicht? Wie wäre es mit einer Kreuzfahrt? Dann bietet sich vielleicht Kreuzfahrten.de an.

Beide Domains sind leicht zu merken und umschreiben im Namen genau das, was Besucher dort erwartet. Ein weiterer Vorteil: die Platzierung in den Suchergebnissen von Google. Reine Keyword-Domains haben heute zwar nicht mehr so große Auswirkungen wie noch vor ein paar Jahren. Ein Rankingvorteil ist aber weiterhin spürbar. Hinzu kommt ein hohes Brandingpotenzial. Wenn Ihre Website zur Marke wird, sinkt Ihre Abhängigkeit von Suchmaschinen zur Kundengewinnung. Denken Sie nur an Facebook oder eBay.

 

 

Grund #3: Die Domain hat vier oder weniger Buchstaben

 

Im Dezember 2013 meldete das damals noch junge Start-up-Unternehmen WhoAPI, dass sämtliche .com-Domains mit vier Buchstaben registriert seien. Und damit waren tatsächlich sämtliche Buchstabenkombinationen des englischen Alphabets gemeint - von aaaa.com über abcd.com bis hin zu zzzz.com. 456.976 mögliche Kombinationen sind das insgesamt. Drei- und Zwei-Buchstaben-Domains waren da sogar schon lange ausverkauft.

Alleine diese Meldung zeigt: Kurze Domains sind beliebt. Sie sind griffig, leicht zu merken und lassen sich optimal für Marketing-Aktionen einsetzen. Prominente Beispiele für starke Marken mit Vier-Buchstaben-Domains sind Time, Nike, Hulu oder eBay.

Dass die entsprechenden Domains alle registriert sind, heißt aber nicht, dass sie alle genutzt werden. Bei Domain-Händlern sind viele dieser Internet-Adressen noch verfügbar. Mit einer fünf- bis siebenstelligen Summe müssen Sie bei einer entsprechenden .com-Domain zwar rechnen, aber es lohnt sich.

 

 

Grund #4: Es ist ihr Firmenname – und Sie sind damit nicht allein

 

Alleine zwischen Juni 2011 und Juni 2012 hat sich die Anzahl der Webseiten im Internet mehr als verdoppelt. 2014 waren es schon fast eine Milliarde Webauftritte. Als Unternehmen müssen Sie heute einiges versuchen, um bei dieser Masse an Konkurrenz sichtbar zu sein – insbesondere, da sich auch viele Firmennamen gleichen. Umso wichtiger ist, dass Ihre Kunden Sie auch unter exakt Ihrem Namen im Internet finden.

Ein kurzer, eingängiger Begriff ist immer vertrauenswürdiger, als ein Domainname der ein „24“ oder –„online“ hintenangestellt hat. Sie wollen als DER Player in Ihrer Branche wahrgenommen werden? Dann stellen Sie sicher, dass Ihre Domain genau das widerspiegelt. So kaufen Sie eine teure Domain nicht nur aus Prestigegründen, sondern auch, um ein Zeichen an Konkurrenz und Kunden zu senden: Es ist Ihre Marke. Ihr Name. Und Sie sind gekommen, um zu bleiben.

 

 

Grund #5: Domain statt Gold – eine potenziell sichere Geldanlage

 

Eine Million Euro – dieser Betrag liegt übrigens noch nicht einmal in den Top 40 der teuersten Domains aller Zeiten. Internet.com beispielsweise ging 2009 für 18 Millionen US-Dollar an einen neuen Besitzer. <link de ueber-uns news-presse newsroom sexcom-als-teuerste-domain-im-guinness-buch-der-rekorde>Sex.com wurde über Sedo für 13 Millionen US-Dollar verkauft. Und Toys.com fand 2009 für 5,1 Millionen US-Dollar einen neuen Inhaber.

Sie alle erfüllen einen oder mehrere der oben genannten Gründe. Und sollte sich der Kauf für ihre Besitzer im seltenen Fall nicht gelohnt haben, findet sich sicherlich ein weiterer Investor. Denn Domains kann man nicht reproduzieren  - sie existieren jeweils immer nur einmal. Aufgrund dieser extremen Knappheit steigt der Wert von Domains auch immer weiter an. So gesehen ist eine teure Domain auch eine gute Geldanlage.