Domains für die Bestattungsbranche

Die bisher eher analoge Branche der Bestattungsunternehmen wird digital. Die passende Domain-Strategie hilft der Branche dabei, und gleicht zusätzlich das eingeschränkte Werberecht aus.

Handwerker, Anwälte, Steuerberater – selbst vor einst analogen Branchen macht die Digitalisierung nicht Halt. Start-ups haben in den vergangenen Jahren sogar den Banken- und Versicherungssektor mit innovativen Ideen und Technologien in das Digitalzeitalter gebracht.


Doch es gibt Branchen, die bis vor Kurzem als nicht digitalisierbar galten: Das Themenfeld Bestattungen und Bestattungsplanung könnte analoger kaum sein. Selbst risikofreudige Gründer und Unternehmer hielten trotz des andauernden Digitalisierungstrends stets respektvoll Abstand. Tod und Trauer sind schwierige Themen, wenn es um Innovationen und Vermarktung geht.
 

Millionengeschäft Bestattungsplanung

Am Ende war es jedoch lediglich eine Frage der Zeit, bis auch eine dieser letzten Analog-Bastionen fallen würde. Schließlich ist das Geschäft mit dem Tod Millionen Euro wert: Die durchschnittlichen Kosten für eine einfache Erdbestattung liegen zum Beispiel bei 4.287 Euro. Eine gehobene Variante mit hochwertigem Sarg und weiteren Extras kostet die Hinterbliebenen im Schnitt bereits 12.152 Euro. Und das bei über 932.000 Sterbefällen, die es allein im Jahr 2017 in Deutschland gab.

 

Erste Start-ups bringen die Bestattungsbranche ins Internet

Bestattungskosten gelten als heikles Thema. Beim Verlust von Angehörigen möchten Trauernde das negative Ereignis in der Regel hinter sich bringen und sich nicht mit Preisvergleichen aufhalten. Statistisch betrachtet werden Menschen nur alle 18 Jahre mit dem Tod enger Vertrauter konfrontiert. Über eigene Erfahrungswerte verfügen Betroffene kaum. Das gesamte Bestattungsgewerbe sieht sich häufig dem Generalverdacht ausgesetzt, die Hilflosigkeit, Unkenntnis und Verzweiflung der Hinterbliebenen durch überteuerte Preise auszunutzen.
 

Ein erster, kleiner Schritt in Richtung Digitalisierung waren deshalb Vergleichsportale, über die Angehörige im Trauerfall günstige Angebote finden und die Dienstleistungen verschiedener Bestattungsunternehmen vergleichen. Einen Schritt weiter gehen jetzt einige Komplettanbieter, die eigene Arrangements im Portfolio haben.
 

Beispiele für Domain-Marketing im Bestattungsgewerbe

  • Einen klassischen Ansatz beim Domain-Marketing wählen zwei seit Jahren etablierte Vergleichsportale: Bestattungen.de und Bestattungsvergleich.de. Die Domainnamen vermitteln den suchenden Hinterbliebenen auf den ersten Blick, worum es geht. Die Websites dahinter sind schlicht gehalten und verfügen über keine herausstechende Corporate Identity. Dasselbe gilt auch für Bestatter.de, einem entsprechenden Angebot des Bundesverbandes Deutscher Bestatter.
     
  • Da die Anzahl einschlägiger und als Domain-Namen nutzbarer Begriffe und Synonyme für Bestattungen endlich ist und die Marketingmöglichkeiten aufgrund der schwermütigen Thematik begrenzt sind, bieten sich auch für das Bestattungsgewerbe Fantasienamen an. Sie ermöglichen ein individuelles, langfristiges und starkes Branding und können sich so von den mit Bestattungen in Verbindung gebrachten negativen Gefühlen befreien.
     
  • Das Berliner Bestattungs-Start-up Mymoria setzt zum Beispiel auf einen Fantasienamen, der einerseits ein wenig nach dem englischen Begriff für „Erinnerung“ oder „meine Erinnerung“ klingt, andererseits aber auch an das lateinische Verb „mori“ für „sterben“ angelehnt ist. Als digitales Bestattungshaus bietet das Unternehmen Hinterbliebenen die Planung kompletter Bestattungen inklusive aller Formalitäten an. Die Preisspanne liegt zwischen 800 und 7.000 Euro. Nutzer können zudem für ihren eigenen Tod vorsorgen und ihre Bestattung individuell online planen, um ihre Angehörigen im Trauerfall finanziell und emotional zu entlasten.
     
  • Auf ein ähnliches Konzept setzt das 2015 gegründete Start-up Beyond aus London. Unter dem Domainnamen beyond.life möchte das Unternehmen Transparenz in die Bestattungsbranche bringen, indem es einerseits eigene Komplettpakete anbietet und andererseits als Preisvergleich- und Bewertungsportal für Bestattungsunternehmen fungiert.
     

Neben einer derart kreativen Nutzung einer .life-Domain bieten sich natürlich weitere Domain-Endungen für derartige Geschäftskonzepte an. Domain-Marketing im Bestattungsgewerbe könnte zum Beispiel auch unter .memorial gut funktionieren. Eine Liste aller Endungen können Sie hier einsehen. Ebenfalls wichtig, wenn die Wahl auf einen Fantasienamen fällt: Nehmen Sie auch Tippfehlervarianten in Ihr Portfolio auf.

 

Auch schwarzer Humor kann funktionieren

Dass man das Thema „Bestattungen“ nicht ernst und bedächtig angehen muss, beweist ausgerechnet ein italienisches Traditionsunternehmen: Das in vierter Generation geführte Bestattungsinstitut Taffo hat in den vergangenen Jahren immer wieder durch makabre Plakate und Werbebanner auf sich aufmerksam gemacht. Unter anderem veröffentlichte es nach dem Tod des IKEA-Gründers Ingvar Kamprad eine Aufbauanleitung für einen Sarg namens „TÄFFO“ im Netz. Mittlerweile hat Taffo knapp 150.000 Facebook-Fans. Ein Beispiel dafür, wie sich ein Traditionsunternehmen mit einem unspektakulären Domainnamen wie taffo.it in einen Internet-Hype verwandeln kann. Das kann funktionieren, muss es aber nicht. Bevor Sie sich nun eine schwarzhumorige Bestattungs-Domainendung wie .rip reservieren, bedenken Sie, dass Humor in Verbindung mit dem Tod geliebter Menschen eine Gratwanderung ist.

 

Domain-Kauf: weiterhin Schnäppchen möglich

Wirklich viele Entrepreneure haben sich trotz allem noch nicht ans Thema Bestattungen gewagt. In Anbetracht der möglichen Jahresumsätze der Branche sind deshalb Domain-Schnäppchen möglich. Erst Ende November 2018 ging zum Beispiel die aussagekräftige Domain FuneralBooking.com für nur 3.200 US-Dollar an einen neuen Besitzer über. Im Vergleich zu den teuersten Domainverkäufen im Jahr 2018 ein marginaler Betrag.
 

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