Die Top 10 der teuersten Domainnamen

Die Registrierung des richtigen Domainnamens kann wie ein Sechser im Lotto sein. Aber man sollte nicht erwarten, dass jeder Name eine Millionen Euro einbringt.

Viele Domain-Inhaber, die schon früh im Besitz einer beschreibenden und eingängigen Domain waren, sind heute überrascht von der Anzahl und Höhe der Angebote, die von Interessenten regelmäßig eintrudeln. Sie selbst haben vor Jahren nur wenige Euro für die Registrierung bezahlt. Heute sind einige dieser Adressen Millionen wert. Allerdings herrscht nicht immer Einigkeit darüber, ob die in den Medien genannten Domain-Verkaufspreise bei bestimmten Rekordverkäufen auch tatsächlich stimmen. Denn je höher der Preis, desto wahrscheinlicher dass es sich nicht nur um den Domainnamen handelt, sondern um das gesamte Business im Zusammenhang mit der Adresse. Nichtsdesdotrotz: Hier haben wir die Top-Ten-Domain-Verkäufe für Sie zusammengefasst.


#1: PrivateJet.com – 31.180.000 Euro

Verkaufsdatum: Feb 2012

PrivateJet.com wurde für $ 30,18 Millionen an die Nations Luxury Transportation, LLC von der Do not Look Media Group, einer führende Holdinggesellschaft für geistiges Eigentum, verkauft. Der Verkaufsbetrag wurde mit einer Kombination aus Bargeld und Aktien bezahlt.

Nations, ein führender Name in der Luxusluftfahrtbranche, betreibt nach eigenen Angaben die branchenweit effizienteste Plattform für weltweite Charterreisen, Flugzeugakquisition und Privatjet-Verkäufe, einschließlich eines Private Jet Magazins. Mit dem Kauf der Domain PrivateJet.com hat Nations das Ziel verfolgt, als weltweiter Marktführer in der Luftfahrt sowohl online als auch offline zu gelten.

 

#2: Internet.com – 18.000.000 USD

Verkaufsdatum: 2009

WebMediaBrands Inc. verkaufte Internet.com 2009 an QuinStreet für $ 18 Millionen.

QuinStreet Inc. ist einer der größten Internet-Marketing Dienstleister der Welt. Zwischen den Jahren 2005 bis 2012 haben sie einige der größten Domainkäufe der Welt getätigt. Davon waren nicht alle bemerkenswert hochpreisig, aber gerade diese Rekordsummen sorgten für wirklich gute Medienresonanz, und das Thema Wertvolle Domainnamen galt nicht mehr als Mysterium. Im Fall von Internet.com sind die Hintergründe zum Kauf immer noch fraglich, denn nach Meinung einiger Marketingexperten wurde das Potential der Adresse und die Intenetpräsenz auf Internet.com nicht wirklich ausgeschöpft. Vermutlich ging es QuinStreet eher um das Ansehen, im Besitz eines Statussymbols wie Internet.com zu sein.
 

#3 360.com – 17.000.000 USD

Verkaufsdatum: 2015

Das 2005 gegründete Unternehmen Qihoo 360 mit Sitz in Peking ist vor allem für seine mobile Hardware, seine Antivirussoftware und seinen Webbrowser bekannt.

Qihoo 360 hat 17 Millionen Dollar ausgegeben, um 360.com von Vodafone zu kaufen. Der Deal war 2015 der größte Domainkauf des Jahres. Diese riesige Investition hätte nicht besser sein können, um die Marke dahinter zu repräsentieren. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Domain selbst tatsächlich nicht so viel wert ist. Doch Vodafone war schlau genug um zu erkennen, dass nicht nur der Marktwert der Adresse den Preis bestimmt, sondern auch der Wunsch des Käufers, unbedingt die passende Adresse zu seiner Marke zu besitzen.
 

#4: Sex.com – 13.000.000 USD

Verkaufsdatum: 2010

Sex.com hat eine der bizarrsten und skandalösesten Geschichten unter den Domain-Namen.

Die Domain wurde ursprünglich von Gary Kremen im Jahr 1994 registriert. Ein Jahr später wurde sie - ohne dass Kremen davon wusste -  an einen Mann namens Stephen M. Cohen übertragen. Was hat diesen Eigentümerwechsel bewirkt? Mr. Cohen täuschte den Registar Network Solutions, indem er Briefe und Faxe fälschte und davon überzeugte, die Domain sex.com auf seinen Namen einzutragen.

Von dort aus richtete Cohen die Website ein, die mit Werbung gefüllt war, die täglich 25 Millionen Aufrufe erhielt. Die Einnahmen waren immens: In Hochzeiten verdiente er über die Seite  Seite bis zu $ 500.000 pro Monat. Der ursprüngliche Besitzer, Kremen, brachte Cohen vor Gericht, was zu einem fünfjährigen Rechtsstreit führte. Am Ende wurde Cohen aufgefordert, die Domain aufzugeben und 40 Millionen Dollar für entgangene Einnahmen an Kremen zu zahlen. Aber bevor er zahlen konnte, floh Cohen nach Mexiko und wurde 2005 in Tijuana inhaftiert. Im Jahr 2010 wurde die Domain durch Sedo in einem weltweiten Auktionsverfahren für 13 Millionen USD an Clover Holdings LTD verkauft. Damit schaffte es sex.com sogar ins Guinness Buch der Rekorde, den in diesem Fall war es eindeutig, dass der Preis tatsächlich NUR für die Adresse galt.
 

#5: IRS.com – 12.500.00 USD

Verkaufsdatum: 2007

Der US-Kongress kam in den Kampfmodus, nachdem die Internet-Domain IRS.com im Jahr 2007 zum Verkauf stand. Es wurde sogar über eine Gesetzgebung nachgedacht, die die Verwendung von Domain-Namen verbietet, wenn diese dem Kürzel von Regierungsbehörden ähneln. Der Verkauf von IRS.com an die Firma Intersearch.com für 12,5 Millionen US-Dollar war jedoch legal, da das Finanzdienstleistungsportal weder die Initialen, Logos noch andere Symbole des Finanzministeriums oder des IRS verwendete.

 

#6: Hotels.com – 11.000.000 USD

Verkaufsdatum: 2001

Offensichtlich war die Übernahme für 11 Millionen Dollar eine gute Entscheidung für Hotels.com. Der Kauf wird oft als ein perfektes Beispiel dafür verwendet, wie Unternehmen das Branding ihrer eigenen Domain als legitimes Geschäft stärken und sich international einen Namen machen können, indem sie sich für einen beschreibenden Begriff entscheiden und diesen mit der Domain gleichsetzen. 

#7: CardsRating.com – 10.200.000 USD

Verkaufsdatum: 2010

CardRatings.com - eine Website mit knapp 100.000 Besuchern pro Monat wurde für 10,2 Millionen Dollar in einem All-Cash-Deal verkauft.

Eine weitere Übernahme von QuinStreet, wobei der Kaufpreis immer noch sehr umstritten ist. Denn die Statistiken zum Domainnamen CardRatings.com schienen zu bestätigen, dass dieser Preis vermutlich zu hoch war. QuinStreet scheint jedoch nichts dagegen zu haben, große Geldbeträge für Domain-Namen auszugeben, wie sie in der Vergangenheit gezeigt haben. Hier zählte wohl eher der Gedanke in eine Investition mit Zukunft - denn gute Domainnamen können mit der Zeit an Wert zunehmen. 
 

#8: Fund.com – 9.999.950 USD

Verkaufsdatum: 2008

Es gibt immer noch viele Stimmen, die sich über den Verkauf von fund.com und die damit verbundenen Umstände sehr wundern. Der Kauf wurde von einem Unternehmen getätigt, das kurz danach an die Börse ging, 2007 jedoch keine Gewinne erzielte, was wiederum viele schockierte. Darüber hinaus gab es viele weitere Gerüchte über den Kauf. Diese gingen zum Teil so weit, dass angeblich Warlords aus  dem Kosovo ihre Hände im Spiel hatten. Hier können Sie mehr Informationen dazu erhalten.

 

#9: Porn.com – 9.500.000 USD

Verkaufsdatum: 2007

Monte Cahn, Mitbegründer und CEO von Moniker.com, sagte in einer offiziellen Pressemeldung, dass das Preisschild von Porn.com für 9,5 Millionen Dollar das zweitgrößte sei, das jemals für einen Domain-Namen bezahlt wurde. Damit sei es an zweiter Stelle, gleich nach dem privaten Verkauf von sex.com für 12 Millionen Dollar im Jahr 2005. Cahn bestätigte ebenfalls, dass der Preis für Porn.com bis dato der höchste war, der mittels einer reinen Bargeldtransaktion bezahlt wurde.

Zuvor wurde Porn.com im März 2007 bei einer Live-Auktion für Domains in Las Vegas zum Verkauf angeboten, erreichte aber laut Moniker.com nie den Mindestpreis, nachdem er Gebote in Höhe von 7 Millionen Dollar erhalten hatte. Da hat sich die Wartezeit dann durchaus gelohnt.


#10: Porno.com – 8.888.888 USD

Verkaufsdatum: 2015

Nach dem Rekordverkauf von Sex.com im jahr 2010 wird 5 Jahre später Porno.com zum höchsten veröffentlichten Domain-Verkauf. Die Domain wurde vom branchenbekannten "Domain King" Rick Schwartz , bekannt durch bereits andere lukrative Domain-Verkäufe wie Men.com für $ 1,3 Millionen im Jahr 2003, eBet.com für $ 1,365 Millionen im Jahr 2013, Candy.com für $ 3 Millionen im Jahr 2008. Wenn man sich seine Domain-Erfolgsgeschichte anschaut, ist es offensichtlich, dass Schwartz nicht nur zufällig das große Los gezogen hat, sondern schon früh als Domain-Investor auf die richtigen Namen gesetzt hat. 

 

Weitere Überflieger:

 

 

  • VacationRentals.com – 35.000.000 USD

    Verkaufsdatum: 2007

    HomeAway kauft VacationRentals.com im Jahr 2007 für 35 Millionen US-Dollar.

    Brian Sharples, Gründer und CEO von HomeAway, kaufte VacationRentals.com für 35 Millionen Dollar und begründete den Deal damit, er wollte verhindern dass sein Konkurrent Expedia die Domain bekommt.
     
  • Insure.com – 16.000.000 USD

    Verkaufsdatum: 2009

    QuinStreet hat Insure.com im Oktober 2009 für 16 Millionen Dollar gekauft.

    QuinStreet berichtet über die Transaktion: "Im Oktober 2009 erwarb das Unternehmen das Website-Geschäft von Insure.com, einem Online-Marketing-Unternehmen mit Sitz in Nebraska, gegen Zahlung von 15 Millionen US-Dollar in bar bei Abschluss der Übernahme und einer Unverzinsung von 1 Million US-Dollar Schuldscheindarlehen ". Das ist ein Deal!